Viele Arbeitsabläufe verlagern sich in der heutigen Zeit ins Virtuelle. Remote und hybrid arbeitende Teams sind mittlerweile weit verbreitet. Was bedeutet das für kreative Methoden wie Brainstorming? Wie kann Brainstorming online stattfinden? Gibt es Tools für Online-Brainstorming? Und kann Brainstorming im virtuellen Raum vielleicht sogar bessere Ergebnisse liefern als es beim klassischen Brainstorming der Fall ist? Lesen Sie mehr dazu im folgenden Beitrag.
Was ist Brainstorming?
Der Begriff Brainstorming (brain = Gehirn, storming = Stürmung) kann auch mit Denkrunde übersetzt werden. Brainstorming beschreibt eine kreative Technik, bei der in kurzer Zeit eine Vielzahl von Ideen gesammelt werden. Dazu kommen meist mehrere Menschen zusammen – obwohl natürlich auch eine Einzelperson ein Brainstorming machen kann –, um ohne Kritik oder Bewertung an einer Problemlösung zu arbeiten oder neue Ideen zu generieren. Häufig werden Brainstormings dazu genutzt, innovative Ansätze zu entwickeln oder alternative Lösungsansätze zu finden.
Da Kritik oder Bewertung beim Brainstorming nicht erlaubt sind und alle Beiträge akzeptiert werden, können Gedanken frei und ohne Selbstzensur eingebracht und das vorhandene kreative Potential ausgeschöpft werden. Meist gibt es einen Moderator, der die Sitzung leitet und den eingebrachten Input sammelt oder für alle sichtbar aufschreibt. Eine Bewertung und Priorisierung der Ideen erfolgt erst in einem nächsten Schritt und ist nicht Teil des Brainstormings.
Was verändert sich beim Brainstorming in virtuellen Arbeitssituationen?
Wenn wir an Brainstorming-Sessions denken, haben wir meist einen realen Raum vor Augen, in dem eine Gruppe von Menschen im Kreis oder locker verteilt sitzt und aktiv Ideen austauscht, die von einem Moderator auf einem Whiteboard notiert werden.
Doch unsere heutigen Arbeitsabläufe verlagern sich zunehmend ins Virtuelle und remote oder hybrid arbeitende Teams sind mittlerweile weit verbreitet. Das bedeutet, dass sich auch kreative Methoden wie Brainstorming in den virtuellen Raum verlagern.
Das ändert sich beim Online-Brainstorming:
- Findet das Brainstorming nicht im realen Raum statt sondern virtuell, dann wird über digitale Medien kommuniziert. Und dafür braucht man eigene Kommunikationsregeln: Wer darf wann sprechen? Wie kann sichergestellt werden, dass alle zu Wort kommen können und ein freier Ideenfluss möglich ist? Das sollte vorab besprochen und geregelt werden.
- Im virtuellen Raum werden die nonverbale Kommunikation und Körpersprache meist eingeschränkt oder sie sind nur teils wahrnehmbar. Blickkontakt kann nur schwer aufgenommen werden. Handgesten, um Zustimmung zu signalisieren oder das Wort weiterzugeben, sind nicht möglich. Viele schränken zudem Ihre Mimik und Gestik zum Beispiel in Videokonferenzen ein. Um den Ideenaustausch und die gegenseitige Inspiration nicht zu behindern, muss hierfür Ersatz gefunden werden, zum Beispiel über die Chat-Funktion und das Versenden von Emoticons oder das virtuelle Handheben.
- Um sich zu verabreden, einen gemeinsamen virtuellen Raum zu nutzen und Ideen zu notieren, braucht man geeignete Tools und Technologien. Nur mit der passenden Technik kann auch eine effektive und effiziente Brainstorming-Session durchgeführt werden. Mehr zu geeigneten Brainstorming-Tools lesen Sie im nächsten Textabschnitt.
- Natürlich gibt es nicht nur Nachteile. Ein Vorteil des virtuellen Brainstormings: Teilnehmen können alle Personen unabhängig davon, wo sie sich gerade geografisch aufhalten. Das erweitert die Möglichkeiten an Ideen und Perspektiven.
- Da das Brainstorming im digitalen Raum stattfindet, ist eine Aufzeichnung und Nachverfolgung einfacher, als handschriftliche Notizen im Nachgang für die Auswertung zu entziffern. Mit dem Anfertigen von Bildschirmvideos oder Transkriptionen kann nichts verloren gehen.
Auch wenn also die Grundidee des Brainstormings online erhalten bleibt, erfordern die spezifischen digitalen Rahmenbedingungen besondere Aufmerksamkeit und Absprachen.
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Jetzt kostenlos testenTools für das Brainstorming online und ihre Funktionen
Der Trend zum hybriden Arbeiten hat die Entwicklung von Tools und Plattformen befördert, die speziell für das Online-Brainstorming entwickelt wurden. Diese Werkzeuge bieten eine Vielzahl von Funktionen, die den Ideenaustausch und die virtuelle Zusammenarbeit erleichtern. Hier einige beliebte Tools und ihre Funktionen für das Online-Brainstorming:
Mural ist eine digitale Plattform für die Zusammenarbeit in Echtzeit wie Brainstorming oder Projektmanagement. Auf virtuellen Whiteboards können Ideen und Inhalte gemeinsam festgehalten werden und Sticky Notes, Diagramme und andere visuelle Elemente eingefügt werden. Die Basisversion von Mural ist kostenlos. Wenn Sie jedoch auf die Einhaltung des Datenschutzes für Ihre Whiteboards und Meeting-Räume Wert legen, benötigen Sie einen der kostenpflichtigen Accounts. Die gesamte Kommunikation der Plattform ist auf Englisch.
Auch Miro bietet virtuelle Whiteboards und interaktive Arbeitsbereiche, auf die Sticky Notes, Diagramme, Mindmaps und sogar Wireframes aufgebracht werden können. Für die Plattform gibt es eine deutsche Version und eine kostenlose Basisversion. Auch hier sind jedoch private Boards nur mit kostenpflichtigen Accounts möglich.
Jamboard von Google bietet ebenfalls ein interaktives Whiteboard für die kreative Zusammenarbeit. Gemeinsam Zeichnen und Sticky Notes hinzufügen ist kein Problem. Durch die Anbindung an die Jamboard-App, die Google Cloud und andere Services von Google können erstellte Whiteboards einfach geteilt und weiter bearbeitet werden. Jamboard ist kostenpflichtig.
Microsoft Whiteboard ist ein digitales, cloudbasiertes Whiteboard für die virtuelle Zusammenarbeit in Echtzeit und Teil von Microsoft Office 365. Es ermöglicht, frei zu zeichnen, Notizen hinzuzufügen und Bilder einzufügen. Microsoft Whiteboard kann sogar in eine Teams-Sitzung eingebunden und dort bearbeitet werden. Mehr als 60 Vorlagen sollen den kreativen Prozess beschleunigen. Das Tool kann kostenfrei als App heruntergeladen werden.
Tipps zum Brainstorming für Remote- und Hybridteams
Damit Ihr Online-Brainstorming gelingt, sollten Sie auf folgendes achten:
- Alle Teilnehmer sollten die Kommunikationsregeln kennen und wissen, was Ziel der Brainstorming-Sitzung ist. Legen Sie vorab fest, welche Reihenfolge es beim Sprechen gibt, wie neue Ideen eingebracht werden können und wie z. B. Chat-Fenster oder virtuelles Handheben genutzt werden.
- Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmer über die richtigen Tools verfügen und wissen, wie sie diese verwenden. Geben Sie vorab Zugang zu den Tools, damit Ihre Teilnehmer sich mit den Funktionen vertraut machen können, oder erstellen und versenden Sie vorab eine Schritt-für-Schritt-Anleitung oder einen Screencast, um die Abläufe visuell zu erläutern.
- Dokumentieren Sie Ihr Online-Brainstorming. Zeichnen Sie zum Beispiel Ihren Bildschirm und Ihr Mikrofon-Audio auf, um alle Wortmeldungen zu dokumentieren. Nur wenn Sie auch alle Beiträge festhalten, können Sie sicherstellen, dass Ideen nicht verloren gehen und im Anschluss ausgewertet werden können.
- Achten Sie auf ein sinnvolles Zeitmanagement. Für die Ideensammlung sollte nicht zu wenig und nicht zu viel Zeit eingeplant werden. Die Effektivität des Brainstormings ist auch eng verknüpft mit einem gewissen Zeitdruck und der nötigen Spontanität. Setzen Sie deshalb klare Zeitgrenzen für jeden Schritt des Brainstormings. Jedoch sollte auch genug Zeit eingeplant werden, um eventuell auftretende technische Probleme oder Fragen zu klären.
- Alle Teilnehmer sollten ermutigt werden, sich aktiv einzubringen. Es gibt keine schlechten Ideen beim Brainstorming, da eine Bewertung nicht vorgesehen ist. Damit sich auch wirklich alle einbringen, ist neben den technischen Voraussetzungen eine positive und unterstützende Arbeitsatmosphäre wichtig.
- Mit der Ideensammlung ist es nicht getan. Planen Sie Zeit ein, die gesammelten Ideen auszuwerten und weiterzuentwickeln. Nutzen Sie dafür das gespeicherte Whiteboard und Ihre Videoaufzeichnung. Planen Sie gegebenenfalls weitere Online-Brainstormings, um die Ideen zu bewerten, zu priorisieren und auszubauen.
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