Greenscreen oder Bluescreen? Das sind die Unterschiede
Die Farben Grün und Blau bieten den stärksten Kontrast zum Farbton der menschlichen Haut. Sie eignen sich deshalb besonders für den Chroma-Keying-Effekt, bei dem eine bestimmte Farbe in einem Bild herausgefiltert wird. Nutzt man Greenscreen oder Bluescreen als Background, kann man das Grün bzw. Blau des Hintergrundes aus dem Bild entfernen und durch einen neuen Hintergrund ersetzen. Das bekannteste Beispiel für eine Greenscreen- bzw. Bluescreen-Aufnahme ist sicherlich der Wetterbericht. Aber auch viele Action-Filme sähen ohne Greenscreen oder Bluescreen sehr viel langweiliger aus. Doch warum ist heute häufiger vom Greenscreen die Rede? Und gibt es Empfehlungen, wann Sie Bluescreen oder Greenscreen einsetzen sollten?
Greenscreen oder Bluescreen: der Einfluss digitaler Aufnahmen
Greenscreen als Methode des Chroma Keying ist heutzutage weit verbreitet. Weniger gebräuchlich scheint der Einsatz des Bluescreens. Dabei wurde Bluescreen als Background zum Austausch von Filmhintergründen schon vor dem Greenscreen eingesetzt, in einer Vorform bereits im Film King Kong von 1933 und später in Der Dieb von Bagdad im Jahr 1940. Obwohl Bluescreen und Greenscreen also den gleichen Effekt nutzen, muss es Unterschiede geben.
In der Tat ist der Siegeszug des Greenscreens eng mit der Verbreitung digitaler Aufnahmegeräte verbunden. Moderne Videokameras zeichnen die Farbe Grün intensiver auf als die Farbe Blau, was mit der Zusammensetzung der Pixel zu tun hat. Das Grün in Videoaufnahmen hat daher eine höhere Leuchtkraft gegenüber blauen Filmelementen.
Die Beleuchtung ist deshalb beim Greenscreen etwas weniger wichtig und aufwendig als beim Bluescreen. Greenscreen ist dann leichter zu gebrauchen, wenn Sie nicht ganz so genau auf die Ausleuchtung eines gleichmäßig flachen Hintergrunds ohne Schattierungen achten möchten oder können.
Womit kann der Bluescreen punkten?
Die höhere Leuchtkraft des Grün im Greenscreen ist gleichzeitig sein Hauptnachteil: Die Farbe Grün hat mehr Streulicht und wird auch stärker von den gefilmten Objekten (und Subjekten) reflektiert. Um diese Reflexionen zu vermeiden, müssen Sie beim Greenscreen die Filmmotive weiter weg vom Hintergrund positionieren als beim Bluescreen. Die stärkere Leuchtkraft des Grün bewirkt auch, dass es beim Greenscreen zu unschönen ungenauen Umrissen bei Details wie Haaren kommen kann: Besonders helle oder graue Haare können das Grün reflektieren und werden dann beim Editieren mit ausgeblendet.
Die Farbe Blau hat im Gegenzug fast gar kein Streulicht und eignet sich sehr gut für klare Umrisse und Details, besonders wenn Sie anschließend einen dunklen Hintergrund einsetzen. Ein Bluescreen ist jedoch anspruchsvoller auszuleuchten: Sie müssen mehr Beleuchtung einsetzen, um einen flachen Bluescreen-Background ohne Schattierung zu erhalten.
Greenscreen oder Bluescreen: Tipps für den Einsatz
Wenn Sie also die Wahl zwischen Greenscreen oder Bluescreen haben, dann sollten Sie zunächst den Zweck Ihrer Aufnahme, Ihre Ausstattung und den aufgenommenen Gegenstand betrachten.
Greenscreen eignet sich für helle Tageslicht-Aufnahmen mit weniger Beleuchtung, bei denen scharfe Umrisse und Details nicht so ins Gewicht fallen. Möchten Sie eine Nachtszene oder eine Szene in dunkler Umgebung filmen, bei der es auf scharfe Umrisse ankommt, dann sollten Sie einen Bluescreen einsetzen. Möchten Sie zum Beispiel die Bluescreen- oder Greenscreen-Technik für ein Marketingvideo nutzen, dann sind grundsätzlich beide Optionen geeignet, wenn Sie auf die richtige Beleuchtung des Hintergrunds achten.
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Kostenlose Testversion herunterladenNatürlich kommt es bei der Entscheidung, ob Sie Greenscreen oder Bluescreen einsetzen, auch auf die farbliche Gestaltung Ihrer Filmmotive an: Blaue Farbtöne sind generell häufiger vorhanden als grüne Farbtöne. Trägt die Hauptfigur durchweg blaue Jeans und hat strahlend blaue Augen, sollten Sie den Einsatz eines Bluescreens gegebenenfalls überdenken. Im schlimmsten Fall werden beim Editieren nicht nur der Bluescreen, sondern auch die Beine und Augen ausgeblendet. Filmen Sie aber eine grüne Wiese vor einem Greenscreen, können Sie beim anschließenden Editieren Probleme bekommen, die verschiedenen Grüntöne zu separieren.