Wie Sie Ihre Tonaufnahme verbessern
Filmemacher konzentrieren sich meist auf die Bilder ihrer Filme und Videos, dabei ist eine gute Tonaufnahme mindestens so wichtig wie die visuellen Elemente. Fehler oder Störungen beim Ton verzeiht ein Publikum häufig sogar weniger als schlechte Bildaufnahmen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, wie unangenehm laute Hintergrundgeräusche oder schwer verständliche Voice-overs sein können. Damit Ihre Video- oder Filmaufnahmen frei von solchen Fehlern sind, haben wir Ihnen die 10 wichtigsten Punkte für gute Tonaufnahmen zusammengestellt. Lesen Sie im Beitrag, wie Sie Ihre Tonaufnahmen verbessern können:
1. Planen Sie die Tonaufnahme vorab
Eine gute Tonaufnahme sollten Sie nicht dem Zufall überlassen. Bereits bei der Planung Ihres Film- oder Videoprojektes sollten Sie ein Konzept für den Ton erstellen. Ähnlich wie die Szenen und Videoeinstellungen in einem Storyboard können Sie den Ton planen. Fragen Sie sich dabei, welcher Sound bei den einzelnen Aufnahmen vorkommt. Haben Sie Dialoge, Hintergrundgeräusche oder Stille? Wer kümmert sich um die Tonaufnahme und welches Equipment brauchen Sie dafür? Bei professionellen Filmaufnahmen ist ein Tonmann oder eine Tonfrau anwesend, die sich ganz auf die gute Tonaufnahme konzentriert. Bei kleineren Film- oder Videoprojekten wie z. B. Lehr- und Lernvideos oder Aufzeichnungen von Bildschirmpräsentationen ist das meist nicht möglich oder nötig. Achten Sie dort aber trotzdem darauf, die Tonaufnahme vorab zu berücksichtigen.
2. Nutzen Sie ein externes Mikrofon und Kopfhörer
Auch wenn Ihre Videokamera oder Ihr Computer über ein internes Mikrofon verfügt, für gute Tonaufnahmen eignet sich dieses meist nicht. Bei Geräten wie Kameras oder Computern legen die Hersteller andere Schwerpunkte, wie die Bildaufnahme, die Bildschirmauflösung oder den Speicherplatz. Das Mikrofon ist meist eine Standardlösung oder sogar die günstigste Variante. Für gute Tonaufnahmen sollten Sie daher immer ein externes Mikrofon verwenden. Die Aufnahme mit dem internen Mikrofon können Sie jedoch als Backup mitlaufen lassen. Besonders bei Live-Aufnahmen wie Reportagen kann schnell mal was schiefgehen und eine Tonaufnahme mit internem Mikro ist besser als gar keine. Darüber hinaus gehören zur Standardausrüstung für gute Tonaufnahmen Kopfhörer. Während der Tonaufnahme überprüfen Sie damit die Tonqualität und beim Soundediting hören Sie jedes Detail.
3. Nehmen Sie die einzelnen Tonquellen separat auf
Um die einzelnen Sounds später gut bearbeiten zu können und bereits während der Aufnahme der Soundart gerecht werden zu können, sollten Sie die einzelnen Töne getrennt aufnehmen. Filmen Sie beispielsweise eine Dialogszene in einem Restaurant, müssen Sie die Sprecher und die Hintergrundgeräusche gesondert aufnehmen. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Sprachaufnahme mit dem richtigen Mikrofon und nah am Sprecher erfolgt. Für Hintergrundgeräusche wie Musik, Rauschen oder Gespräche brauchen Sie ebenfalls ein eigenes und dafür geeignetes Mikrofon. Je sauberer und für sich alleinstehend die einzelnen Töne aufgenommen werden, desto besser können Sie sie anschließend bearbeiten und zusammenfügen. Nehmen Sie alle Töne zusammen auf, können Sie die einzelnen Elemente wie Gespräch, Musik oder Hintergrundgeräusche anschließend nur sehr schwer voneinander trennen und verbessern.
4. Das externe Mikrofon muss zur Soundart passen
Es gibt viele verschiedene Arten von Mikrofonen, darunter auch Allrounder, die sich für die meisten Soundaufnahmen gut eignen. Nehmen Sie häufig einen bestimmten Sound auf, z. B. Voice-Overs für Tutorials oder Screencasts, dann lohnt sich die Anschaffung eines Mikrofons, das speziell für diesen Zweck entwickelt wurde. Richtmikrofone beispielsweise zeichnen den Ton an einem bestimmten Punkt auf und eignen sich daher sehr gut für Sprachaufnahmen oder Dialoge. Zu den Richtmikrofonen gehören die Nierenmikrofone, die darüber hinaus Hintergrundgeräusche nicht aufnehmen und seitliche Geräusche abschwächen. Kugelmikrofone hingegen nehmen den Ton gleichmäßig aus allen Richtungen auf und eignen sich daher weniger für Sprachaufnahmen, sondern für die Aufnahme von Raumklängen, Hintergrundgeräuschen oder Stille.
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Mehr über Audiate5. Nehmen Sie “Stille” auf
Wenn Sie Szenen an verschiedenen Orten aufnehmen, dann vergessen Sie nicht die Aufnahme von mindestens 10 Sekunden “Stille” für jede Location. Mit “Stille” ist dabei nicht die Abwesenheit jeglichen Geräuschs gemeint, sondern das ortstypische Hintergrundgeräusch, also das Sound-Ambiente. Fügen Sie später beim Schnitt die verschiedenen Aufnahmen zusammen, dann können Sie diese “Stille”-Aufnahmen unter die anderen Töne einer Szene legen, sodass Bilder und akustische Atmosphäre eine Einheit und einen stimmigen Gesamteindruck ergeben.
6. Achten Sie auf die Nähe zur Tonquelle
Um den Originalton in optimaler Qualität aufzunehmen, sollte das Mikrofon möglichst nah an der Tonquelle sein. Professionelle Filmaufnahmen, bei denen sich die Sprecher bewegen, bedienen sich daher entweder einer Ton-Angel oder eines Ansteckmikrofons. Beide Mikrofonplatzierungen erfordern sehr viel Können. Die Ton-Angel darf zum Beispiel nie im Kamerabild sein, muss den Bewegungen der Sprecher folgen und darf keinen Schatten auf das Aufnahmebild werfen. Ansteckmikrofone sind zwar einfacher zu verstecken, dürfen jedoch nicht mit Kleidungsstücken oder Körperpartien wie Kinn oder Hals in Berührung kommen, sonst kann es zu Störgeräuschen kommen. Bei der Aufnahme eines stehenden, also unbeweglichen Sprechers eignet sich hingegen meist ein fixes Standmikrofon.
7. Input ist gleich Output
Die Tonqualität der Aufnahme bestimmt maßgeblich die Tonqualität des produzierten Videos. Oder anders gesagt: Ist die Aufnahme in einer schlechten Qualität, können Sie daraus auch durch aufwändige Audiobearbeitung meist keine sehr gute Tonqualität machen. Eine schlechte Tonaufnahme kann schnell einen ganzen Dreh ruinieren oder eine Drehwiederholung erfordern. Während der Aufnahme sollten Sie daher immer die Tonqualität kontrollieren – über Ihre Kopfhörer und die Anzeige der Aufzeichnung. Profis stellen den Tonpegel während der Aufnahme manuell ein. Es gibt jedoch mittlerweile auch Software für die automatische Pegelung. Möglich ist zudem eine Kombination, also die automatische Pegelung manuell nachzujustieren.
8. Vermeiden Sie Störgeräusche
Nichts ist ärgerlicher, als nach dem Dreh feststellen zu müssen, dass die Tonaufnahme wegen Störgeräuschen wie zu lautem Verkehr, Türklingeln, Hintergrundgesprächen oder bellenden Hunden unbrauchbar ist. Mit einer guten Planung können Sie jedoch solche Störfaktoren vermeiden. Nutzen Sie darüber hinaus bei Außenaufnahmen das passende Mikrofon, um automatisch den Geräuschpegel zu minimieren. Ebenfalls wichtig bei Aufnahmen im Außenraum ist der Windschutz, also z. B. Mikrofone mit Fellbezug. Bei Innenaufnahmen sollten Sie darauf achten, Geräte auszuschalten, die ungewünschte Geräusche produzieren, wie Klimaanlagen, Mitteilungen auf dem Computer oder Telefon, Lüftungen oder Straßenlärm.
9. Beachten Sie die Persönlichkeitsrechte
Ebenso wie das Recht am eigenen Bild gibt es das Recht am eigenen Ton. Interviewen Sie also Personen oder nutzen Sie Ton- oder Sprachaufnahmen von Dritten, dann müssen Sie deren Einverständnis zur Nutzung und späteren Verbreitung und Veröffentlichung einholen. In Deutschland sind Tonaufnahmen und die Veröffentlichung oder Weitergabe von Tonaufnahmen ohne Zustimmung eine Straftat.
10. Bearbeiten Sie die Tonspur nachträglich
So wie Videoaufnahmen kommen auch Tonaufnahmen fast nie ohne nachträgliche Bearbeitung aus. Dabei können Sie z. B. ungewollte Hintergrundgeräusche entfernen oder vermindern und die Lautstärke verschiedener Tonquellen aneinander anpassen. Videobearbeitungsprogramme wie Camtasia bieten für die Audiobearbeitung viele hilfreiche Funktionen. Bei Voice-over-Aufnahmen lohnt sich ein Blick auf Audiate von TechSmith, mit dem Sprachaufnahmen mit einem Klick in Text umgewandelt und dieser Text bearbeitet werden kann. Versprecher, Ähms oder zu lange Pausen können Sie ganz einfach in der Textbearbeitung löschen.
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