Was bedeutet E-Learning und welche Formate eignen sich fürs Online-Lernen?
E-Learning gibt es nicht erst seit der Corona-Pandemie. Doch die Notwendigkeit, trotz geschlossener Schulen und Unternehmen zu lernen und sich fortzubilden, hat dem Online-Lernen neuen Auftrieb gegeben und die Entwicklung von E-Learning-Tools vorangebracht. Viele Lehrende, Schülerinnen und Schüler haben die Vorteile des Online-Unterrichts kennengelernt. E-Learning wird daher weiterhin gern genutzt, auch wenn Präsenzunterricht und der Besuch von Schulungen wieder in Person möglich sind. Wir haben für Sie aufgeschrieben, was gutes E-Learning ausmacht, welche Formate und E-Learning-Tools populär sind und wie Sie Ihre Angebote für den Online-Unterricht erweitern können.
Inhaltsübersicht:
Was ist E-Learning? Eine Definition für E-Learning
Welche E-Learning-Formate gibt es?
Ist digitales Lernen das Gleiche wie E-Learning? Eine Definition für digitales Lernen
Tipps für ein populäres E-Learning-Angebot
Was ist E-Learning? Eine Definition für E-Learning
Viele von uns nutzen E-Learning-Angebote, ohne dass uns das immer bewusst ist: Wir lernen mit einem YouTube-Tutorial, wie wir einen Fahrradreifen flicken, oder spielen ein Online Game, das Lernen und Spielen miteinander verknüpft und sich an unsere Fortschritte anpasst.
Der Begriff E-Learning ist die Abkürzung von Electronic Learning und umfasst alle elektronischen und digitalen Formen und Formate für die Vermittlung von Wissen. E-Learning wird auch als Online-Lernen, Telelernen, multimediales Lernen, computergestütztes Lernen, Distanzlernen oder computerbasiertes Training bezeichnet. Da die Tools und Möglichkeiten des E-Learning stetig weiterentwickelt und ausgebaut werden, gibt es keine abschließende Definition von E-Learning. Wir gehen in diesem Beitrag von einer umfassenden Definition des E-Learning aus, die alle Formen elektronischen Lernens, vom Online-Video bis zur Lern-App, einschließt. Bei einer engeren Definition ist E-Learning immer mit einem pädagogischen Konzept verknüpft, wie es zum Beispiel bei einer konzipierten Online-Weiterbildung der Fall ist.
Der Ursprung des E-Learning geht auf frühe Lernmaschinen zurück – die erste Lernmaschine wurde wahrscheinlich bereits im 16. Jahrhundert gebaut. Doch die eigentliche Entwicklung des E-Learning beginnt im 20. Jahrhunderts mit dem Bau und der Weiterentwicklung von Computern. Als Ende der 1990er Jahre dann das Internet Verbreitung findet, bekommt das computergestützte digitale Lernen einen ungemeinen Auftrieb: Auf einmal gibt es unzählige Möglichkeiten, mittels elektronischer und digitaler Medien ortsunabhängig zu kommunizieren – und Wissen zu vermitteln.
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Kostenlose Testversion herunterladenWelche E-Learning-Formate gibt es?
Da sich der Online-Unterricht stetig verändert und erweitert, stellen wir Ihnen hier nur einige aktuelle Formate des E-Learning vor:
1. Online-Schulung / Webinar: Bei einer Online-Schulung oder einem Webinar nehmen Sie ortsunabhängig an einer Weiterbildungs- oder Schulungsveranstaltung teil, die live und zu einem bestimmten Zeitpunkt stattfindet. Die Online-Schulung kann auch als Remote-Training oder virtuelle Lehrveranstaltung bezeichnet sein. Der Online-Trainer oder die Webinar-Leiterin führen den Kurs über eine mit dem Internet verbundene Plattform durch. Video und Sound ermöglichen eine mit einer Präsenzveranstaltung vergleichbare Wissensvermittlung. Interaktion ist zum Beispiel über einen Chat möglich. Es können weitere interaktive Elemente wie Votingtools zum Einsatz kommen.
2. E-Learning-Kurs: Ein E-Learning-Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, ortsunabhängig und mit elektronischen Mitteln zu lernen. Ein E-Learning-Kurs ist quasi die digitale Weiterentwicklung eines klassischen Fernstudiums, das noch mit Papier und Büchern Wissen vermittelte und abfragte. Beim E-Learning-Kurs werden die Lerninhalte in digitaler Form auf einer webbasierten Lernplattform zur Verfügung gestellt. Die User greifen darauf mit einem Computer und per Internet zurück. Der große Vorteil von E-Learning-Kursen ist die zeitliche Flexibilität und die Wiederverwendbarkeit: Ein E-Learning-Kurs kann von unbegrenzt vielen Usern über eine unbegrenzte Zeit genutzt werden. Interaktivität sollte trotzdem gewährleistet sein: Rückfragen oder Anmerkungen werden meist über eine Chatfunktion oder ein anderes Kommunikationstool übermittelt, müssen jedoch nicht zwangsläufig sofort beantwortet werden. Multimediale und interaktive Elemente, Videos oder abschließende elektronische Tests u. a. können eingebunden sein.
3. Blended Learning: Wird ein E-Learning-Angebot, zum Beispiel ein Lernvideo oder ein E-Learning-Kurs, mit Präsenzunterricht verknüpft, spricht man vom Blended Learning. Hier wechseln sich virtuelle Lerninhalte mit Live-Veranstaltungen ab. Blended Learning bietet also das Beste beider Welten: Im Live-Seminar lernen Sie Ihre Mitlernenden und die Seminarleiter kennen, können in Person Fragen stellen und sich austauschen. Beim E-Learning-Kurs oder im Lernvideo können Sie dann selbstständig lernen und die Inhalte aus dem Live-Seminar zeitlich und örtlich flexibel vertiefen.
4. Lernvideo: Diese Form des E-Learning kennen sicher viele von uns von Videoplattformen wie YouTube oder Vimeo. Wissen wird hier primär über ein Lernvideo vermittelt. Das können zum Beispiel Videoanleitungen für bestimmte Software-Anwendungen sein. Lernvideos können auch bei der Lösung eines bestimmten Problems helfen. Lernvideos werden vorproduziert, hochgeladen und können auf unbegrenzte Zeit zur Verfügung gestellt werden. Interaktion ist bei reinen Lernvideos nur sehr begrenzt möglich: User können zum Beispiel einen Kommentar auf der Plattform hinterlassen, auf dem das Video gehostet wird. Oft werden Lernvideos als Teil einer umfangreicheren Online-Schulung oder eines E-Learning-Kurses eingesetzt.
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Kostenlose Testversion herunterladen5. Lern-App: Eine Lern-App können Sie auf einem mobilen Endgerät wie Ihrem Smartphone oder Tablet installieren. Lern-Apps können zum Beispiel E-Learning-Kurse, Lernspiele oder Sprachlern-Apps beinhalten. Sie bieten visuelle und auditive Inhalte und verwenden neben Textelementen häufig Videos oder Animationen. Neben der zeitlichen Flexibilität ist der große Vorteil einer Lern-App die örtliche Flexibilität: Lern-Apps auf Ihrem Smartphone oder Tablet können Sie quasi jederzeit und überall nutzen – im Wartezimmer, während einer langen Zugfahrt, im Park oder auf dem Balkon.
6. Lernspiel: Besonders im schulischen Kontext kommen vermehrt digitale Lernspiele zum Einsatz, ob zum Online-Lernen des ABCs oder der Grundrechenarten. Ein Lernspiel verknüpft Elemente des Online Gaming mit der spielerischen Vermittlung von Wissen. Der Vorteil von Lernspielen ist, dass sie sich an den Fortschritt des Users anpassen und neue Inhalte anbieten, die dem Lernniveau des Spielers entsprechen. Lernspiele eignen sich auch als Bestandteil eines E-Learning-Kurses oder eines digitalen Tutorials: Mit Camtasia können Sie z. B. ein Quizz direkt in Ihren Videounterricht einbauen.
Ist digitales Lernen das Gleiche wie E-Learning? Eine Definition für digitales Lernen
Häufig ist im Zuge von E-Learning auch vom digitalen Lernen die Rede. Eine genaue Definition für das digitale Lernen ist ebenfalls nicht so einfach, denn die Tools und Formate werden stetig erweitert. Ganz allgemein ist digitales Lernen ein Sammelbegriff für das Lernen mit digitalen Geräten und Technologien, die Wissen vermitteln und im Unterricht zum Einsatz kommen können: Smartboards, Computer, Laptops, Smartphones, programmierbare Roboter, Ton- und Videoequipment usw. Diese Geräte erweitern den klassischen Frontal- und Präsenzunterricht und bereichern das Lernen und Unterrichten: Auf interaktiven Whiteboards oder Smartboards wird nicht nur geschrieben oder gezeichnet, wie es bei der klassischen Schultafel der Fall ist. Sondern vorbereitete Inhalte können vom Rechner oder aus dem Internet hochgeladen und ausgespielt werden. Auch interaktiver oder animierter Content kann auf einem Whiteboard genutzt werden. Auf Computern und Laptops können Texte geschrieben oder Rechnungen gelöst und dabei aktuelle Softwareanwendungen erlernt werden. Mit dem Smartphone oder Videoequipment können multimediale Projekte verwirklicht werden. Digitales Lernen verknüpft also die klassische Wissensvermittlung mit aktuellen Technologien. Dabei können auch Formate des E-Learning zum Einsatz kommen wie Lern-Apps oder Lernspiele.
Die Vorteile des E-Learning
Während der Pandemie wurde vielen Lehrenden, Schülerinnen und Schülern vor Augen geführt, wie stark das Lernen immer noch an die physische Anwesenheit und den Präsenzunterricht gekoppelt ist. Dabei werden seit mehreren Jahrzehnten digitale Tools und Formate für das E-Learning entwickelt, die mit vielen Vorteilen gegenüber dem klassischen Lernen verknüpft sind, unter anderem:
- Ortsunabhängiges Lernen: Besonders während der Pandemie hat die Ortsunabhängigkeit von E-Learning-Formaten zu deren Popularität beigetragen. Es spielt keine Rolle, wo wir einen E-Learning-Kurs oder eine Lern-App nutzen. Wir können im eigenen Wohnzimmer oder am anderen Ende der Welt ein Lernvideo anschauen oder an einem Webinar teilnehmen. Einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung und die nötige Hard- und Software.
- Zeitliche Flexibilität: Bis auf Live-Webinare sind fast alle E-Learning-Formate zeitlich flexibel. Wir können den E-Learning-Kurs mitten in der Nacht oder am frühen Morgen belegen. Diese zeitliche Flexibilität erlaubt es einer größeren Anzahl von Lernenden, von E-Learning-Angeboten zu profitieren. Eltern können sich trotz familiärer Verpflichtungen weiterbilden. Berufstätige können abends oder am Wochenende eine digitale Weiterbildung machen.
- Individuelle Lerngeschwindigkeit: Nicht alle lernen gleich oder gleich schnell. Viele E-Learning-Formate lassen sich individuell an die Lerngeschwindigkeit und persönliche Voraussetzungen anpassen. Ein Lernvideo kann man problemlos anhalten oder noch einmal anschauen. Bei einem E-Learning-Kurs können Inhalte wiederholt werden. Lernspiele reagieren auf die Fortschritte der Nutzer, indem neue Inhalte erst ausgespielt werden, wenn Bekanntes beherrscht wird.
- Kosteneinsparung: Natürlich kostet auch die Produktion von E-Learning-Inhalten Geld und Zeit. Bestimmte Angebote können jedoch trotzdem eingespart werden, zum Beispiel da man für Webinare nicht weit anreisen oder im Hotel übernachten muss. Auch können E-Learning-Angebote meist unbegrenzt oft eingesetzt werden und müssen nicht jedes Mal neu konzipiert oder durchgeführt werden.
- Kombination unterschiedlicher Medien und Formate: Die Kombinationsmöglichkeiten sind beim E-Learning endlos: Videos, Grafiken, Texte, interaktive Inhalte, Aufgaben und Spiele können miteinander kombiniert und je nach Zweck zielgerichtet eingesetzt werden. Dieser Reichtum an Formaten macht E-Learning-Angebote attraktiv und abwechslungsreich.
E-Learning-Formate lassen sich also oftmals viel besser an die Anforderungen und Voraussetzungen der Nutzerinnen und Nutzer anpassen. Zugleich fördert E-Learning die Selbstständigkeit der Lernenden: Sie können selbst entscheiden, wie und wann sie eine bestimmte Lern-App oder einen E-Learning-Kurs nutzen, um das bestmögliche Resultat zu erzielen.
Tipps für ein populäres E-Learning-Angebot
Überlegen Sie, ein eigenes E-Learning-Angebot zu erstellen? Egal, ob es sich dabei um einen Online-Kurs oder eine Lern-App handelt. Diese Aspekte sollten Sie auf jeden Fall beachten, damit Ihre Nutzer gern damit arbeiten und lernen:
- Abgestimmt auf die Zielgruppe: An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Angebot? Wollen Sie Jugendliche oder Erwachsene erreichen? Welche Vorkenntnisse oder Ausbildungen sind nötig, um Ihr E-Learning-Produkt zu nutzen?Je besser Sie Ihre Zielgruppe und deren Bedürfnisse kennen, desto passgenauer können Sie Inhalte entwickeln.
- Nutzerfreundlichkeit: Achten Sie darauf, dass Ihre Angebote verständlich und intuitiv zu bedienen sind. Navigation, Textelemente und Nutzerführung sollten perfekt aufeinander abgestimmt sein. Zu empfehlen ist die Entwicklung einer Beta- oder Testversion Ihres E-Learning-Angebots, die Sie von unabhängigen Nutzern testen lassen und deren Feedback Sie für Verbesserungen nutzen.
- Ansprechende Gestaltung: Niemand lernt gern in einer hässlichen oder unbequemen Lernumgebung. Das gleiche gilt für das E-Learning: Online-Unterricht macht gleich mehr Spaß, wenn die Inhalte ansprechend gestaltet sind. Auch um neue Nutzer von Ihrem E-Learning-Angebot zu überzeugen, ist der erste Eindruck und ein einladendes Design wichtig.
- Interaktivität: Lernen geht einfacher, wenn wir dabei eine Reaktion bekommen oder ein Gegenüber haben, das uns Feedback gibt. Beim reinen Konsumieren, dem Anschauen eines Videos oder Lesen eines langen Textes, bleibt oft viel weniger hängen, als wenn wir bei einem Lernspiel unser Wissen einsetzen können, um Probleme zu lösen oder neue Level zu erreichen. Interaktive Elemente sind wichtig, damit Ihre Nutzer auf Dauer mit Interesse dabeibleiben.
- Kontaktmöglichkeit: Der größte Vorteil des Präsenzunterrichts ist der persönliche Kontakt und die Möglichkeit, direkt Feedback einholen zu können und Fragen zu stellen. Diese Funktion muss auch ein gutes E-Learning-Angebot bieten, sei es über eine Chatfunktion oder eine Kommunikationsplattform. Das Feedback Ihrer Nutzer ist für Sie wertvoll: Nutzen Sie Kritik, um Ihr Angebot stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern.
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