Was ist die Bedeutung von Match Cut und wofür eignet sich diese Schnitttechnik?
Mit einem Match Cut verbinden Sie räumlich oder zeitlich getrennte Filmaufnahmen und stellen eine inhaltliche oder logische Verknüpfung her. Lesen Sie, was Sie über Match Cuts wissen sollten, welche berühmten Filmszenen einen Match Cut verwenden und welche Arten von Match Cuts möglich sind. Folgen Sie unserer Anleitung, um Match Cuts für Ihre Videoprojekte zu nutzen.
Was bedeutet Match Cut? Definition
Im Film bezeichnet man mit Match Cut eine Montagetechnik, bei der eine Bewegung oder Form im Bildzentrum einer Aufnahme in der nächsten Aufnahme fortgesetzt wird. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern match = zusammenpassen oder übereinstimmen und cut = Schnitt zusammen. Es handelt sich also um einen zusammenpassenden Schnitt zweier Filmaufnahmen.
Ein Match Cut ist nicht zu verwechseln mit dem Jump Cut, bei dem der mittlere Teil einer Aufnahme entfernt wird, um die Anfangs- und Endaufnahmen mit identischem Bildausschnitt und gleicher Kameraposition wieder zusammenzufügen.
Wozu dienen Match Cuts?
Match Cuts stellen eine Verbindung zwischen verschiedenen Aufnahmen her, die zeitlich oder räumlich getrennt sind. Da aber Elemente wie Bewegungen, Handlungen oder Formen von einer Einstellung in die nächste Einstellung übernommen werden, wird der Eindruck von Kontinuität erzeugt und ein zunächst nicht vorhandener Zusammenhang zwischen zwei verschiedenen Szenen oder Aufnahmen hergestellt. Match Cuts dienen also dazu, beim Übergang von einer Szene in die nächste eine inhaltliche und logische Verknüpfung herzustellen. Sie erleichtern es den Zuschauern, die Handlung nachzuvollziehen und wecken Interesse und Aufmerksamkeit. Auch wenn es also einen Bildwechsel und somit Diskontinuität im Film oder Video gibt, wird der Eindruck einer fließenden Handlung erzeugt.
Welche Arten von Match Cuts gibt es?
Um Kontinuität zwischen verschiedenen Aufnahmen oder Szenen auszudrücken, nutzen Match Cuts häufig entweder grafische Elemente oder Bewegung: Zum Beispiel werden zwei Objekte in aufeinanderfolgenden Szenen so im Bild positioniert, dass das zweite Objekt die Bewegung oder Handlung des ersten Objekts nahtlos fortsetzt. Die Fortsetzung von grafischen Elementen kann zum Beispiel ein versunkenes Schiff in der ersten Aufnahme sein, das sich in der folgenden Aufnahme wie von Zauberhand in ein einstmals prachtvolles Passagierschiff verwandelt, wie es im Film „Titanic“ von James Cameron der Fall ist.
Darüber hinaus versteht man unter Match Cuts aber auch, wenn Szenen mit gleichem Sound zusammengeschnitten werden. Zum Beispiel setzt sich ein Glockenläuten von einer Aufnahme in der nächsten Aufnahme fort. Auch ähnliche Lichtstimmungen können den Effekt eines Match Cuts erzeugen.
Match Cut: Beispiele aus der Filmgeschichte
Der Match Cut schaut auf eine fast 100jährige Geschichte zurück. Bereits seit den 1930er Jahren setzen Filmemacher den Match Cut ein, um verschiedene Filmaufnahmen zusammenzufügen und einen logischen Fortlauf der Filmhandlung herzustellen.
Einer der bekanntesten Match Cuts der Filmgeschichte findet sich in Stanley Kubricks Filmklassiker „2001: Odyssee im Weltraum“: Wer denkt da nicht sofort an einen Menschenaffen, der einen Knochen in die Luft wirft, während Richard Strauss‘ bekannte Komposition „Also sprach Zarathustra“ erklingt. Doch der Knochen fällt nicht wieder zur Erde. Mittels Match Cut wird daraus in der nächsten Szene ein Raumschiff, das quasi schwerelos zu Walzerklängen von „An der schönen blauen Donau“ durchs All gleitet. Mit einem passenden Filmschnitt in Form eines Match Cuts überbrückt Kubrick so Millionen Jahre Menschheitsgeschichte und stellt einen logischen Zusammenhang zwischen den Anfängen der Menschen und hochentwickelter Technologie her.
Ein zweites bekanntes Beispiel für einen Match Cut ist der Filmbeginn von „Frida“ von Julie Taymor. Während die verletzte Frida Kahlo auf dem Bett liegend in einem holprigen Lastwagen transportiert wird, wandelt sich eine Nahaufnahme ihres Gesichts per Match Cut in das Gesicht der jungen Frida, die sich kurz danach umdreht und wegrennt.
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