Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Hybride Arbeitsmodelle werden mehr und mehr zur Normalität mit der Folge, dass zunehmend die Arbeitsergebnisse und nicht allein die Präsenz am Arbeitsplatz zählen. Doch was bedeutet das für Führungstechniken? Spielen Management-by-Techniken, deren Anfänge in die 1950er Jahre zurückreichen, noch eine Rolle? Und wie können sie zum Unternehmenserfolg und einer guten Zusammenarbeit am Arbeitsplatz beitragen? Lesen Sie, was Management-by-Techniken auszeichnet und welche Herausforderungen es für Führungstechniken heute gibt.
Was sind Führungstechniken?
Führungstechniken sind verschiedene Ansätze, Methoden und Strategien, die Manager einsetzen, um die Unternehmensmitarbeiter zu motivieren, zu leiten und zu lenken. Das Ziel von Führungstechniken ist es, die Mitarbeiterführung so zu optimieren, dass die Unternehmensziele durch die Mitarbeiter und ihre Arbeitsleistung maximal erreicht werden. Darüber hinaus zielen Führungstechniken unter anderem darauf ab, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen und die organisatorischen Ziele des Unternehmens zu erreichen.
Führungstechniken unterscheiden sich u. a. in folgenden Parametern:
- Rolle des Managers im Unternehmen und Team
- Rolle des Mitarbeiters im Unternehmen und Team
- Umgang des Managers mit dem Mitarbeiter
- Umgang des Mitarbeiters mit dem Manager
Was sind Management-by-Techniken?
“Management-by-Techniken” bezeichnen keine feste Kategorie von Führungstechniken, sondern sind ein Sammelbegriff für verschiedene Managementtechniken und -ansätze, welche die Bezeichnung “Management-by-…” enthalten. Darunter finden sich einige der am häufigsten angewandten Führungstechniken, die in der Geschäftswelt anzutreffen sind. Wir stellen Ihnen eine Auswahl dieser gängigen Managementtechniken vor, deren gemeinsames Ziel es ist, Mitarbeiter zu führen, um die Ziele eines Unternehmens zu erreichen.
Management-by-Objectives (MbO)
Die Führungstechnik Management-by-Objectives (zu deutsch: Management-durch-Zielvorgaben) geht auf eine Theorie von Peter Ferdinand Druck aus dem Jahr 1954 zurück. Bei dieser Technik werden gemeinsam mit den Mitarbeitern spezifische Ziele und Leistungsindikatoren festgelegt, die aus den Unternehmenszielen abgeleitet sind. Teil des MbO ist auch die Vereinbarung von zusätzlichen Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele, wie Hilfsmittel oder Fort- und Weiterbildungen. Die Fortschritte werden regelmäßig überprüft und die Mitarbeiter werden zur Erreichung dieser Ziele motiviert und unterstützt. Mehr und mehr steht beim MbO der Mitarbeiter und seine Ideen im Mittelpunkt, die aktiv eingebracht werden können.
Management-by-Results
Auch beim Management-by-Results liegt der Fokus auf den Ergebnissen und Erfolgen, die von den Mitarbeitern erzielt werden sollen. Das Management legt klare Ziele fest und bewertet die Leistung der Mitarbeiter anhand der erreichten Ergebnisse. Eine Einbindung des Mitarbeiters in die Zieldefinition ist hier anders als beim Management-by-Objectives nicht unbedingt nötig.
Management-by-Exception
Beim Management-by-Exception ist ein Eingreifen der Führungskräfte nur in Ausnahmefällen vorgesehen, also dann, wenn besondere Situationen oder Abweichungen von den gewünschten Ergebnissen auftreten. Das Management konzentriert sich hauptsächlich auf die Überwachung von kritischen Prozessen und greift nur ein, wenn Handlungsbedarf besteht.
Management-by-Delegation
Management-by-Delegation beschreibt eine Führungstechnik, bei der Manager bestimmte Verantwortungen und Befugnisse an dafür qualifizierte Mitarbeiter delegieren. Die Führungskraft gibt ausgewählte Aufgaben oder Entscheidungen an Mitarbeiter ab und vertraut diesen, diese eigenständig und erfolgreich auszuführen. Die Gesamtverantwortung liegt jedoch weiterhin bei der Führungskraft. Umfangreiche Aufgaben können so in kleinere Aufgaben unterteilt und schnell und einfach umgesetzt werden. Auch die Anforderungen an und die nötige Anzahl von Managern in einem Unternehmen können durch das Management-by-Delegation gesenkt werden.
Management-by-Motivation
Beim Management-by-Motivation steht die Führung der Mitarbeiter durch Motivation und Anreize im Mittelpunkt. Führungskräfte müssen dafür die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter verstehen und gezielt fördern, um deren Leistung zu steigern. Verhaltensorientierte Anreize sollen Mitarbeiter stärker an das Unternehmen binden, für ihre Aufgaben begeistern und so zu maximal besten Ergebnissen führen.
Management-by-Systems
Management-by-Systems beschreibt eine Führungstechnik, die sich auf die optimale Gestaltung und Steuerung von Prozessen, Systemen und Abläufen konzentriert mit dem Ziel, die Effizienz, Qualität und Leistung eines Unternehmens zu verbessern. Grundlage dieser Managementtechnik ist die Annahme, dass Erfolg nicht nur von den beteiligten Personen abhängt, sondern auch von gut gestalteten und optimierten Arbeitsabläufen und -prozessen.
Welche Bedeutung haben Management-by-Techniken heute
Die oben aufgeführten Management-by-Techniken bilden nur eine Auswahl von existierenden Führungstechniken. Die Liste ließe sich erweitern. Es seien noch genannt: Management-by-Coaching, Management-by-Walking-around, Management-by-Crisis, Management-by-Participation, Management-by-Control-and-Direction und Management-by-Information-and-Communication. Keine dieser Führungstechniken wird die Bedürfnisse und spezifischen Anforderungen eines Unternehmens heute allein abdecken können. Oftmals finden sich in Unternehmen eine Kombination aus Führungstechniken, die je nach unternehmerischen Herausforderungen und Zielen ausgestaltet wurden.
Wichtig in der heutigen Arbeitswelt ist, die Führungstechniken an die speziellen Anforderungen hybrider Arbeitsmodelle und das Führen auf Distanz anzupassen. Besonders remote arbeitende Teams benötigen konkrete Zielvereinbarungen auf der einen und Vertrauen und die Möglichkeit zum selbstständigen Arbeiten auf der anderen Seite. Darüber hinaus gewinnt auch das Management-by-Systems an Bedeutung, da für moderne Arbeitsmodelle und hybride Arbeitstrends gut durchdachte Abläufe und eine einwandfrei funktionierende digitale Infrastruktur unabdingbar sind.
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